Ziel
- Ausgestaltung von Konzepten und Zukunftsperspektiven für Bioenergiedörfer für die Zeit nach der EEG-Vergütung
Aufgaben
- Entwicklung von Modellen, die als Blaupause für bestehende Bioenergiedörfer fungieren und Handlungsmöglichkeiten für einen Weiterbetrieb außerhalb der EEG-Vergütung ermöglichen
- Erarbeitung und praktische Erprobung entsprechender Maßnahmen für Bioenergiedörfer
- Besondere Berücksichtigung der Reststoffverwertung und ökologisch optimierter Anbaukonzepte, regionaler Grünstromvermarktung, Einbindung in regionale Flexibilitätsmärkte und die Nutzung ergänzender Energietechnologien für innovative Nahwärmesysteme
- Ergebnistransfer an Bioenergiedörfer durch einen Leitfaden und eine Transferplattform
Status Quo
- Rund 200 Kommunen in Deutschland bedienen ihren Bedarf an Strom und Wärme vorwiegend aus Biomasse, meist ergänzt durch die Nutzung anderer erneuerbarer Energien.
- Damit tragen Bioenergiedörfer nicht nur maßgeblich zum Klimaschutz bei, sondern unterstützen auch regionale Wirtschafts- und Wertschöpfungsketten.
- Die Bioenergieanlagen (Biogasanlagen, Holzhackschnitzelkessel u. a.) befinden sich mindestens teilweise im Eigentum der Wärmekunden oder der Landwirte vor Ort, die nachhaltig bereitgestellte Biomasse stammt aus der umliegenden Region.
- Über Nahwärme-Netze wird zentral erzeugte erneuerbare Wärme an private, kommunale und kommerzielle Nutzer verteilt.
- In den kommenden Jahren endet nach und nach die nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) garantierte 20-jährige Vergütungsdauer für die Verstromung von Biomasse, wovon die wirtschaftliche Basis von Bioenergie-Kommunen i. d. R. abhängig ist.
Vorteile
- Bioenergie-Kommunen überzeugen nicht nur mit besonders klimafreundlichen Geschäftsmodellen, sondern ermöglichen den Bürgern ein unmittelbares Partizipieren und Engagieren für die Energiewende.
- Das Projekt soll dazu beitragen, die in vielen ländlichen Kommunen angestoßenen Prozesse zur dezentralen Energieversorgung zu verstetigen und weiterzuentwickeln und damit Vorbildfunktionen auch für andere ländliche Gemeinden auszuüben.
- Die Überprüfung der Empfehlungen in zwei Reallaboren und die Einbindung eines Bioenergiedorf-Beirats intensiviert den Austausch von Wissenschaft und Praxis.
Projektdaten und –partner
Das Vorhaben „Innovative Konzepte und Geschäftsmodelle für zukunftsfähige Bioenergiedörfer – klimafreundlich, demokratisch, bürgernah“ realisieren drei Projektpartner mit den folgenden Förderkennzeichen:
22405817: Geschäftsmodelle und Nahwärmenetze - Universität Kassel - Fachgebiet Volkswirtschaftslehre mit Schwerpunkt dezentrale Energiewirtschaft und Fachgebiet Solar- und Anlagentechnik
22405218: Bürgerbeteiligung und Reststoffverwertung - Georg-August-Universität Göttingen - Institut für Geografie, Fachbereich Kartographie, GIS und Fernerkundung