Gärsubstrate
Als Ausgangsstoffe für die Biogaserzeugung sind grundsätzlich alle Arten von Biomasse nutzbar. Besonders gut eignen sich Substrate mit geringen Trockensubstanzgehalten. Schlecht nutzbar für die Biogasproduktion sind Biomassen mit hohen Anteilen an Lignin, Cellulose oder Hemi-Cellulose (z. B. Stroh, Holz). Bei diesen Substraten muss die Cellulose vorher durch entsprechende Verfahren aufgeschlossen werden (z.B. aerobe Vorrotte, Desintegration).
Je nach Verfügbarkeit und Technologie können verschiedene Substrate oder Substratmischungen zum Einsatz kommen. Hauptsächlich verwendet werden landwirtschaftliche Abfälle und Reststoffe und nachwachsende Rohstoffe, aber auch organische Abfälle aus Industrie, Gewerbe, Handel und privaten Haushalten. Die vorrangigen Substrate in landwirtschaftlichen Biogasanlagen sind nachwachsende Rohstoffe und tierische Exkremente (Gülle, Mist).
Ideal für die Biogasproduktion sind Wirtschaftdünger, wie Gülle und Stallmist. Diese bieten nach wie vor ein großes Potenzial, sind kostengünstig verfügbar und insbesondere Gülle ist aufgrund seiner Pump- und Fließfähigkeit bestens für die Vergärung geeignet. Festmist, wie auch Hühnertrockenkot, kann vorteilhaft in Trockenfermentationsanlagen eingesetzt werden.
Seit der EEG-Novellierung 2004 werden zunehmend nachwachsende Rohstoffe (Energiepflanzen) in der Biogasproduktion eingesetzt. Als wichtigste Kultur gilt hier der Mais, der die höchste Flächeneffizienz aufweist. Aber auch Grassilage, Zuckerrüben, Getreide und weitere alternative Kulturen werden genutzt und schwerpunktmäßig züchterisch bearbeitet.
Nähere Informationen zu den verschiedensten Kulturen und Anbausystemen erhalten Sie auf unserer Energiepflanzenseite.
Gasausbeuten
Unter den richtigen Voraussetzungen sind auch Materialien aus der Landschaftspflege, Grün- und Rasenschnitt oder Straßenbegleitgrün und organische Abfälle nutzbar. Teilweise ist eine vorhergehende Kompostierung notwendig. Geeignet sind des Weiteren Material aus der Biotonne sowie Abfälle und Reststoffe aus der Lebensmittel- und Futterindustrie, die in der Regel hohe Gaserträge erzielen. Insbesondere Bioabfälle müssen aber vor Einbringung in die Biogasanlage bei 70°C hygienisiert werden.
Entsprechend ihrer Zusammensetzung (Anteile an Kohlenhydraten, Proteinen und Fetten) erzielen die verschiedenen Substrate unterschiedliche Biogaserträge und das jeweils entstandene Gas zeichnet sich durch differierende Methangehalte aus.
Insbesondere mit der Nutzung von Abfällen und Reststoffen werden natürliche Stoffkreisläufe geschlossen und die darin enthaltenen Nährstoffe über die Gärrestverwertung als Dünger zurückgeführt.